Tarifrunde ÖD der Länder 2023

Selbstbewusstes Signal für Aufwertung

Über 2000 Beschäftigte beteiligen sich an Warnstreik des Sozial- und Erziehungsdienstes
02.11.2023
Selbstbewusstes Signal für Aufwertung

Deutlich über 2000 Beschäftigte vor allem aus den fünf Kita-Eigenbetrieben Berlin sind am Donnerstag den 2.11.2023 dem Streikaufruf der Gewerkschaft ver.di und anderen Gewerkschaften gefolgt. Sie protestierten vor dem Konferenzhotel Potsdam für eine Aufwertung der Sozialen Berufe und wirksame Schritte gegen den Notstand in den Kindertagesstätten. Anlass war die zweite Verhandlungsrunde für den Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes der Länder (TV-L). ver.di fordert in den Tarifverhandlungen 10,5%, mindestens aber 500€ mehr Gehalt. Für Auszubildende, Studierende und Praktikant:innen soll die Erhöhung 200€ betragen. Neben diesen Forderungen erwartet ver.di die Übernahme der Verbesserungen, die im TVöD 2022 für den Sozial- und Erziehungsdienst ausgehandelt wurden.

„Das Land Berlin, wo die Kita-Beschäftigten nach dem TV-L bezahlt werden, muss ein starkes Interesse an der Aufwertung des Sozial- und Erziehungsdienstes haben. Wir erwarten, in dieser Verhandlungsrunde eine klare Zusage der Arbeitgeber, dass die Verbesserungen aus dem TVöD übernommen werden. Alles andere wäre ein Schlag ins Gesicht der Beschäftigten.“ erklärt Andrea Kühnemann, ver.di Landesleiterin Berlin-Brandenburg.

„Wir kämpfen gerade um die Zukunft der Sozial- und Erziehungsdienste. Die Streikbeteiligung heute hat gezeigt, dass die Hütte in den Kitas brennt. Die Kolleg:innen sind nicht mehr bereit den Personalnotstand hinzunehmen. Wir brauchen eine bessere Bezahlung, um mehr Menschen für die Arbeit in den Kitas zu gewinnen.“ erklärt Martina Breitmann, Kita-Leiterin in einem Kita-Eigenbetrieb.

Die Tarifverhandlungen werden am 3.11.2023 fortgesetzt. Eine dritte Verhandlungsrunde ist für den 7./8.12.2023 angesetzt.