Die bundesweiten Tarifverhandlungen für die öffentlichen und privaten Banken, die erstmals seit den siebziger Jahren getrennt geführt werden, sind bislang ohne Ergebnis geblieben. Daher hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) die Beschäftigten der Berliner Sparkasse, der Landesbank Berlin Holding AG, der Investitionsbank Berlin, der Investitionsbank des Landes Brandenburg, der LBS Ostdeutsche Landesbausparkasse und der LBS Norddeutsche Landesbausparkasse Berlin-Hannover am Standort Berlin zu einem weiteren Warnstreik am kommenden Montag, dem 08. November 2021 aufgerufen. An diesem Streiktag sind auch Beschäftigte privater Banken – darunter der Commerzbank AG, der Deutschen Bank AG, der Targobank AG und der Unicredit Bank AG - zum Warnstreik aufgerufen. Gemeinsam werden die Streikenden in der Zeit von 10.00 Uhr bis 12.00 Uhr vor dem Brandenburger Tor demonstrieren. Als Redner ist u.a. das zuständige ver.di-Bundesvorstandsmitglied Christoph Schmitz vorgesehen.
„Wir kritisieren, dass sich die Arbeitgeber weder beim Entgelt noch bei den anderen Themen, wie etwa mobiler Arbeit, bewegen. Sie spielen offenbar auf Zeit, blockieren und verzögern die Tarifverhandlungen“, sagte Sebastian Orthmann, zuständiger ver.di-Gewerkschaftssekretär im Bereich Finanzdienstleistungen.
Die Beschäftigten erwarten zu Recht faire Verhandlungsangebote, die auch angemessene Entgelterhöhungen beinhalten. „Es geht dabei auch um Wertschätzung. Die Beschäftigten haben ihren Kundinnen und Kunden in der Krise geholfen. Ihre Arbeit hat gezeigt, dass die Geldinstitute systemrelevant sind. Jetzt zu Lasten der Beschäftigten sparen zu wollen, ist das falsche Signal der Arbeitgeberseite“, erklärte Marcus Borck, ver.di-Fachbereichsleiter Finanzdienstleistungen Berlin-Brandenburg.
Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) fordert für die öffentlichen (und die privaten) Banken eine Erhöhung der Gehälter um 4,5 Prozent bei einer Laufzeit von zwölf Monaten und einer sozialen Komponente über 150 Euro sowie ein Wahlrecht zwischen Gehalt und Freizeit und eine Regelung zur mobilen Arbeit. Die Gewerkschaft fordert, dass die Beschäftigten einen Anspruch darauf haben sollen, bis zu 60 Prozent ihrer Arbeitszeit mobil zu arbeiten. Dafür sollen sie einen Anspruch auf eine Erstausstattungspauschale in Höhe von 1.500 Euro erhalten.
Die vierte Verhandlungsrunde für die öffentlichen Banken wird am 19. November 2021 in Frankfurt/Main stattfinden.