Heute startet eine Befragung der etwa 7.600 pädagogisch Beschäftigten der fünf Berliner Kita-Eigenbetriebe. Seit vielen Jahren arbeiten Erzieher*innen auch in den Berliner Kitas weit über der Belastungsgrenze. ver.di Berlin-Brandenburg will das ändern und bereitet mit einer Beschäftigtenbefragung eine Kampagne zur Sicherung pädagogischer Qualität und zur grundlegenden Entlastung der Beschäftigten vor. Ziel ist, dass die Kinder im Mittelpunkt der Arbeit stehen und es möglich wird, professionell pädagogisch zu arbeiten.
Mit der Befragung will ver.di herausfinden, welche Stellschrauben helfen, die pädagogische Qualität zu sichern und die gleichzeitig zu einer Entlastung der Fachkräfte führen. So wird u.a. nach der Bedeutung des Fachkraft-Kind-Schlüssels, der Vor- und Nachbereitungszeit, der Begleitung der Auszubildenden und ihrer Anrechnung auf den Personalschlüssel gefragt.
„Seit so vielen Jahren weisen Beschäftigte und ver.di gebetsmühlenartig non-Stopp auf die drastische Überforderung des Kita-Personals hin. Viele Kolleginnen und Kollegen haben der Branche längst den Rücken gekehrt, weil sie es einfach nicht mehr schaffen oder bereits schwer erkrankt sind“, sagt ver.di-Gewerkschaftssekretärin Tina Böhmer. „Das wollen wir mit einem Tarifvertrag ‚Pädagogische Qualität und Entlastung‘ ändern und nun endlich einen positiven Weg beschreiten. Die Kolleginnen und Kollegen wünschen sich Bedingungen, die es ihnen ermöglichen, ihrem fachlichen Auftrag gerecht zu werden und Kinder in ihren Entwicklungs- und Bildungsprozessen gut zu begleiten.“ Die Befragung soll zeigen, welche Verbesserungen den Beschäftigten am meisten helfen. Ziel ist, die Ergebnisse gemeinsam mit den Beschäftigten in einem Tarifvertrag „Pädagogische Qualität und Entlastung“ durchzusetzen. Einen solchen Tarifvertrag für Beschäftigte in den Kitas gibt es bislang noch nicht. ver.di und die Beschäftigten in den fünf Berliner Eigenbetrieben beschreiten mit der Befragung also Neuland. Die Ergebnisse der Befragung werden im April ausgewertet.