ver.di ruft am heutigen Sonntag, dem 27. November 2022 die Beschäftigten der Yorck Kino GmbH in allen 11 Berliner Kinos zu einem 3. Warnstreik in der Zeit ab 09:00 Uhr auf. Der Streik wird in der Nacht zu Montag – gegen 1.00 Uhr - beendet. Die Arbeitgeber lehnen weitere Tarifverhandlungen mit ver.di ab. ver.di erwartet vom Arbeitgeber eine deutliche Gehaltserhöhung.

Die Arbeitsbedingungen in den Yorck Kinos sind schlecht. Eine hohe Quote an Massenbefristungen und niedrige Löhne sind die Regel in der Kinokette. ver.di fordert 13,50 €/Stunde in der Einstiegsstufe, zuletzt hatte der Arbeitgeber 12,50 €/ Stunde angeboten. ver.di kritisiert deutlich, dass die Arbeitgeberseite sich nicht an den Tarifvertrag hält. Mindestens 50 Prozent der Belegschaft stehen in einem befristeten Arbeitsverhältnis, erlaubt sind nach dem Tarifvertrag nur 10 Prozent der Belegschaft.

„Wir haben den Arbeitgeber im November 2022 wiederholt Gesprächstermine für eine 3. Tarifverhandlung angeboten, zuletzt für den kommenden Montag. Der Arbeitgeber schweigt und ignoriert die Gewerkschaft ver.di. Die Gesprächsverweigerung der Geschäftsführung Dr. Christian Bräuer und Georg Kloster gegenüber einer Gewerkschaft ist schon einmalig in der Kulturbranche. Die Kinos werden 2023 voraussichtlich mit weiteren öffentlichen Fördergeldern namens „Energiefond“ bedacht werden. Die Kinobeschäftigten sollen mit einem Grundlohn von 12,50 € zufrieden sein und die Inflation und Energiekosten selbst stemmen. Wer öffentliche Fördergelder en masse bekommt, sollte sich dem Gespräch mit Gewerkschaften nicht verweigern dürfen. Wenn die Arbeitgeber nicht einlenken, werden wir auf der Berlinale 2023 streiken“, so Jörg Reichel zuständiger Gewerkschaftssekretär von Landesbezirk Berlin-Brandenburg.

Die zentrale Streikkundgebung findet am Sonntag vor dem Kino Filmtheater am Friedrichshain, Bötzowstraße 1-5, 10407 Berlin in der Zeit von 18:15 Uhr – 20:45 Uhr statt.