Sowohl bei den Tarifrunden im Bankenbereich als auch bei der Versicherungswirtschaft ist keine Einigung in Sicht. Daher ruft ver.di am Donnerstag (31.3.) zu einem bundesweiten Streik bei den Versicherungsunternehmen aber auch bei den Banken auf. In Berlin werden Beschäftigte zahlreicher Unternehmen, darunter auch bei der Deutschen Bank und der Commerzbank, ihre Arbeit ruhen lassen.

Die Versicherungsunternehmen werden am 1. April ihre 3. Tarifrunde haben, bei den Banken ist noch kein weiterer Verhandlungstermin sicher vereinbart. Auch deswegen wird gestreikt, damit in die Verhandlungen auch wieder Bewegung kommt.

Bereits im Juni 2021 begannen im Finanzdienstleistungsbereich die privaten und öffentlichen Banken mit ihren bundesweiten Gehaltstarifverhandlungen. „Niemand konnte zu diesem Zeitpunkt ahnen, dass uns diese Tarifrunde auch noch im Jahr 2022 beschäftigen würde. Denn bis heute liegt weder bei den öffentlichen noch bei den privaten Banken ein Tarifabschluss vor“, sagt Christina Förster, im Landesbezirk Berlin-Brandenburg zuständige ver.di-Gewerkschaftssekretärin.

Aufgrund der nach wie vor hohen Pandemiezahlen verzichtet ver.di auf eine große Demonstration der Finanzunternehmen, aber es findet in der Zeit ab 10.00 Uhr auf dem Potsdamer Platz eine personell begrenzte Protestaktion - unter Einhaltung der Coronaregeln - statt. Teilnehmen werden Beschäftigte aus den Versicherungsunternehmen Allianz, ERGO, Ideal und Feuersozietät-Öffentliche Leben sowie Mitarbeitende der Deutschen Bank Berlin und der Commerzbank Berlin, ver.di erwartet bis zu 150 Teilnehmende.

„Mit dieser ersten gemeinsamen Aktion wollen wir die Arbeitgeberseite dazu bringen, die Tarifverhandlungen zum Abschluss zu bringen und endlich ein verhandlungsfähiges Angebot vorzulegen“, sagt Christina Förster.

ver.di fordert für die Beschäftigten der privaten Banken 4,5 Prozent Tariferhöhung bei einer Laufzeit von 12 Monaten und weitere Komponenten in Bezug auf Home-Office. Für die Versicherungsbeschäftigten werden 5 Prozent mehr Gehalt, eine Einmalzahlung von 600,- Euro sowie neben weiteren Forderungen ein Rechtsanspruch auf mobiles Arbeiten gefordert.

Für die Versicherungsbranche gehen die Verhandlungen am 1. April 2022 in die 3. Runde.

Für die privaten Banken gibt es derzeit keinen Verhandlungstermin.