Am heutigen Samstag, dem 5. November 2022 findet ab 12:00 Uhr bis zum Sonntag 2:00 Uhr der Streikauftakt in 11 Berliner Yorck Kinos statt. Wie angekündigt werden die ca. 160 Kinobeschäftigten der Yorck Kino GmbH einen ersten Warnstreik in der Geschichte des Unternehmens durchführen. Die zentrale Streikkundgebung aller Streikenden findet am Samstag ab 19:00 Uhr vor dem Kino delphi Lux Yva-Bogen, Kantstraße 10, 10623 Berlin statt.

Die Kinounternehmen der Yorck Kino GmbH sind seit 2019 wieder in Tarifbindung. In zwei Sondierungsgesprächen und zwei Tarifverhandlungen seit Juli 2022 hat die Arbeitgeberseite bisher kaum mehr als den gesetzlichen Mindestlohn angeboten. Doch auch die Kino-Beschäftigten müssen sich Miete, Essen und Heizen in Berlin noch leisten können. Deshalb fordert ver.di eine Bezahlung von mindestens 13,00 Euro pro Stunde für die 160 Kinobeschäftigten in der Einstiegsstufe, Beibehaltung der Mehrtheaterzulagen für größeren Kinos der Yorck Kinos, gemäß dem bestehenden Tarifvertrag (20 und 50 Cent, gestaffelt nach Sälen der Kinos), die Beibehaltung der Jahressonderleistung von 0,50 € (Weihnachtsgeld, bezogen auf den Stundenlohn) und die Beibehaltung der Lohnstruktur unter Anwendung der Betriebszugehörigkeitszulagen.

ver.di wird in den kommenden Wochen bis zur Berlinale 2023 zahlreiche Warnstreiks in den 11 Filmtheatern durchführen. Das Kinounternehmen wurde im Jahr 2003 als „Europäischer Kinobetreiber des Jahres“ gewürdigt und ist regelmäßig Austragungsort der Internationalen Filmfestspiele Berlin (Berlinale). Das Unternehmen erhält zahlreiche öffentliche Förderungen von Bund und dem Land Berlin.

Die Geschäftsführung verweigert nun weitere Gespräche am Verhandlungstisch gegenüber ver.di. Mit dem Warnstreik wird deutlich gemacht, dass die Beschäftigten umgehend weiter verhandeln wollen und eine spürbare Lohnerhöhung benötigt wird, um die steigenden Lebenshaltungskosten in Berlin bewältigen zu können. „ver.di erwartet vom Arbeitgeber eine Wertschätzung der Leistung der Beschäftigten und die Bereitschaft, ernsthaft zu verhandeln. „Die Yorck Kinos haben die Corona-Krise überstanden. Nun startet die Branche durch und tolle Arthouse- und Mainstream-Filme warten auf das Publikum in den Yorck-Kinos. Die Beschäftigten verlangen vom Arbeitgeber einen fairen Lohn der deutlich oberhalb des Mindestlohn liegt“, sagt Jörg Reichel, zuständiger ver.di- Gewerkschaftssekretär.